Tagebuch Kuba

18.04.2010
Aufgestanden, gefrühstückt, zusammengepackt, nochmal den Malecon entlang geschländert und dann Bussi Baba! War echt eine tolle Zeit bei Alex und Ania im Casa, aber bin froh nach einem Monat auf Kuba jetzt weiter zu reisen. Verabschiedet von den beiden und auf zum Flughafen. Mexiko, ich komme! ;)

17.04.2010
Heute ist mein letzter Tag mit Pilar, letzter Tag Sprachschule. Gestern hat sie mich nochmals gelobt. Sie hatte noch nie
einen Schüler der dermaßen viel mitgeschrieben hat und soviel selber gelernt hat. Aber eigentlich hätte ich meinen
letzten Tag für gestern erwartet und das macht sich bemerkbar. Motivation? Null! Geiler Abend gewesen, aber das erste Mal
habe ich die Hausübung nicht gemacht. Um 9:00 Uhr haben wir ausgemacht, um 9:30 Uhr bin ich dort. Passt perfekt,
Antonia und ihr Freund kommen 5 Minuten später an. Kaffee trinken und tratschen bis halb 11, dann gehts auf zum Museum.
War mir nicht sicher, ob ich überhaupt mitkommen will, weil ich echt müde bin. Aber: What shalls...;)
Museum? Ja eh total interessant...;) Danach: 2 Mädels und 2 Burschen. Ergo: Die Mädels zischen in jeden Shop, den wir
nicht mal bemerkt hätten, und wir unterhalten uns über Sport und halt wichtige Sachen...;) Noch primitiv, wie ich mich
ausdrücke, aber Konversation ist möglich...:) Auch wenn ich an dem Tag meine Motivation suchen muss...wir besuchen 2
befreundete Familien von Pilar...interessant, verschiedene Wohnungen in Kuba zu sehen, aber ich bin froh am Abend wieder
im Casa zu sein. Kontakte ausgetauscht, Bussal, baba! Jurij kocht gerade...ob ich Hunger habe? Claro! Er kocht für mich
mit...und für die anderen 2 Mädels die grade ankommen! Am Abend schauen wir zum Gratis-Live-Konzert gleich nebenan,
neben circa 3000 anderen Menschen. Bier gekauft, Rum haben wir ja noch, zurück ins Casa. Cohiba, Rum, geile Musik von
Ania...Jah Man! Das ist ein guter Abschluss, Jamaica and Cuba fit together! ;)

16.04.2010
Tja, was ist an dem Tag passiert...bin sicher mal aufgestanden...mal den Vortag lesen...aja, forget the day, quite usual, but: am Abend sitzen Gordon und ich zusammen wieder mal im Casa bei Rum auf der Couch. Er wird um 2:00 Uhr Richtung Flughafen aufbrechen. Hab schon lang nimmer so offen und ehrlich mit jemandem geredet. Er hat studiert und hatte einen super Job mit dem er super verdienen könnte, aber wahrscheinlich wird er den Job nicht länger machen. Strange, aber irgendwie hat er den selben Background wie ich. Ich komme irgendwie auf meine Motivation für diesen Trip und zwangsweise damit auch auf die Ansprache von Steve Jobs...lang nimmer gesehen...mir ziehts wie immer bei einigen Passagen die Ganslhaut auf...und wir reden einfach verdammt lange darüber...cu Gordon! Aja, habe am Abend einfach so einen Lonely Planet Reiseführer inklusive tollen Reisetipps für Lateinamerika bekommen von dem israelischen Mädel. Hab ned wirklich gewusst, was ich sagen soll. Danke! Außerdem lässt mir Gordon seine Fotos von Lateinamerika am Laptop. What to say, just thx! I am enjoying my life, and life is good! ;)

15.04.2010
Um 10 bin ich gestellt bei Pilar! Naja, 5 nach 10 halt. Um 10 würde sie mich ja gar nicht erwarten ;) Am Nachmittag lerne ich, höre mir stundenlang spanische Musik an und versuche zu verstehen was möglich ist. Einziges Problem: Hausübung hab ich noch nicht gemacht als die Runde zum Rum holen aufbricht. Ich starte mal mit einem Bier und will nebenbei meine Hausübung machen. Mhhhhmmmm...;) 'Hab ja morgen erst um 1 Unterricht, das geht sich davor leicht aus...' ;) A Finne, a Kubaner, a Engländer, a Israelin, a Slowene und a Ösi. Der Engländer - Gordon - is in meinen Augen kein Engländer. Ich höre bei ihm diesen typisch britischen Akzent nicht raus (den ich hasse!), er ist groß, dünn, blond. A australischer Surfer also! ;) Auf das angesprochen meint er, dass er zwar derzeit noch nicht surfen kann, aber das will er in El Salvador machen. "Hey, me too! But currently I am struggling with Spanish, i will probably take another Spanish Class in Guatemala!" "Hey, me too!" Lustig, aber das coolste: Von meiner Motivation erzähle ich ihm: "I just wanna hang around at the beach and go surfing the whole day and after that have conversations with nice chicas in Spanish at the bar!" "Hey, me too! I wanna do that for 2 months in El Salvador!" Kenne den Typen grad mal a paar Minuten, aber i glaub mit dem werd ich noch viel Zeit verbringen...;) Jurji ermahnt uns zum Glück um halb 11, dass wir doch mal aufbrechen sollten! Live-Jazz ist wieder mal angesagt. Pizza (bääähhh, aber um halb 3 in der Früh siegt der Hunger
über den Gaumen), vorm schlafen gehen nochmal a Gute-Nacht-Glaserl und zum Glück hab ich ned Unterricht um 9...;)

14.04.2010
Scheissssse! Verschlafen! Um 9:20 Uhr wache ich auf, der Wecker hat mich anscheinend ned beunruhigt...obwohl..häää?
Der Wecker ist eine Stunde hinten, hat somit noch gar nicht geläutet! Heißt noch lange ned, dass ich es vor einer Stunde
aus dem Bett geschafft hätte, aber ich hab zumindest mal einen Schuldigen: den Wecker! ;)
Tengo un poco de dolor de cabeza, pero no se porque...;) Um 10 Uhr bin ich bei Pilar, sie ist aber nicht (mehr) da :(
Bis zum Abend bin ich an diesem Tag nicht wirklich produktiv. Einkaufen und Essen kochen sind die Highlights.
Aber den anderen beiden gehts ned besser...;) Um halb 8 mache ich mich nochmal auf den Weg zu Pilar. Sie ist nicht da,
aber ihr Mann und ihre Tochter gehen grad raus. Morgen um 10:00 Uhr Unterricht! Abend: Kein Rum, kein Bier, nix
Alkohol. Gelernt wird, der Wecker richtig gestellt, mit Ania lerne ich ein bisschen Englisch und um halb 3 in der Früh
bin ich immer noch ned müde. Aber lernen freuts mi jetzt a nimmer...;) Heute war der 14., das heißt dass ich seit
2 Monaten unterwegs bin. Ich denk einfach an daheim und versuche dabei einzuschlafen - und vor halb 10 aufzuwachen...;)

13.04.2010
Juhuu, es geht zurück nach Havana, in "mein" Casa zu Alex und Ania. Vorher noch das Che-Museum und das Che-Zug-Denkmal
angeschaut - in Santa Clara ist Che nämlich ein wahnsinnig wichtiger Coup gelungen, indem seine Mannen und er einen ganzen Zug voller Soldaten Baptistas überrumpelt haben. Um halb 11 am Abend werde ich von Ania und Alex empfangen. Schönes Gefühl, wieder "daheim" zu sein :) Und das gehört natürlich gefeiert. 2 andere Gäste sind noch im Casa. Brauche mich gar nicht mehr vorstellen, Alex hat mich schon angekündigt. Und bevor ich noch irgendwas sagen kann, wird schon mit Rum angestoßen. Der Norweger ist von Jamaica nach Kuba gekommen und wird da auch wieder zurückkehren. Er erzählt von den Unterkünften in Kingston und von einem coolen Erlebnis diesbezüglich. In Kingston hat er mit einem Typen über Unterkünfte in Jamaica gesprochen und dass er wahrscheinlich nach Kuba einige Nächte im Mount Edge Guesthouse verbringen wird. Und der Typ war der Besitzer dieses Guesthouses! "Ahhh, you met Michael!" Er schaut mich mal ganz verdutzt an... jaja, die Welt ist klein...;) Der andere Typ - Slowene - ist ein Matrose. Echt interessant, welch coole Typen ich hier in diesem Casa auf dieser Couch bei Rum schon kennengelernt habe. Nachteil: Die Zeit vergeht - habe ja morgen um 9:00 Uhr Sprachunterricht - und der Rum schmeckt gut...

12.04.2010
Nach dem Frühstück geht's auf zum Sightseeing. 50 Meter gegangen will ich ein Foto machen von einem toll ausschauenden
Stern an der Wand. Problem: Da steht "Policia de Revolucionaria" darunter und bevor ich noch ein Foto schießen kann, finde
ich mich schon auf der Polizeiwache wieder. Nein, ich hab kein Foto vom Stern. Nein, ich hab meine Dokumente nicht mit, die
sind dort drüben im Casa. Er meint, dass ich die überall mithaben muss. Und noch was, aber das versteh ich nicht. Ich verabschiede mich... 'Hol mein Ausweis jetzt sicha ned, is ma wurscht!' Aber irgendwie ist für ihn die Sache doch noch nicht abgeschlossen. Er läuft mir nach, scheißt mich zusammen und macht mir klar, dass ich den Ausweis holen muss - sofort!
'Du gehst ma am Wecker, aber was solls...' Zurück ins Casa, Reisepass und Visa geholt, zurück zur Polizeiwache. "First time in Cuba?" "Are you travelling alone?" "What is your profession?" 'Bin arbeitslos!' Hab ich mir aber nur gedacht...;) Handschriftlich alles niedergeschrieben, meine Unterschrift daruntergesetzt, tschüss, baba. Dass er auf einmal Englisch gesprochen hat, hat mich verwundert. Die Situation an sich ehrlich gesagt nicht, Kuba halt! Nach dem Sightseeing will ich noch ein Buch kaufen zum Spanisch lesen und lernen. Passt grad super rein, weil es zum Regnen anfängt. Habe zwar schon ein Buch, aber das ist mir zu schwierig. "Papa ist auf dem Balkon", dieser Titel ist meinen Spanisch-Kenntnissen angemessen...;) Der Typ an der Kassa - wenn man das so nennen kann - will mich mit den beiden Währungen abzocken. Zum wiederholten Male bin ich mit so einer Situation konfrontiert. Er hat grad kein Wechselgeld, meint er als Ausrede. Das mit den 2 Währungen geht mir auch auf den Wecker hier auf Kuba. Allein die Währungssituation ist ein Spiegelbild der ganzen Misere hier und natürlich eine einzigartige Möglichkeit, Touris abzuzocken. Verbringe den restlichen Tag/Abend im Casa bei Papa auf dem Balkon...;) Mein Diccionario de Markus hat mittlerweile 50 Seiten, also 50*23*3 (- fehlende englische Vokabeln ;) Einträge. Grob geschätzt weiß ich 80 Prozent davon :)

11.04.2010
Frühstücken, auf gehts nach Santa Clara. Steht zumindest am Plan. Fürs Bus-Ticket braucht man aber Geld. Und Geld hab ich
in meinem Täschchen keines mehr. Also: Auf gehts zur Bank. Zu der einen, die es in Trinidad gibt. Einziges Problem: Es ist Sonntag! Bankomat? Fehlanzeige! Am Weg habe ich eine Wechselstube gesehen 'Hat mit Geld zu tun, schau ich doch da mal
hin!' Tja, leider schon geschlossen, hat nur bis 11:30 offen!?!? Ein Angestellter steht heraußen..."Hay un cajero automatico
en Trinidad?" "No, Cienfuegos!" Ergebnis: Ich bekomme in der ganzen Stadt und im Umkreis einer Autostunde an diesem Tag
kein Geld! 'Ich hab sicher noch Wechselgeld irgendwo im Rucksack...' Juhuuu, knapp 10 Pesos zusammengekratzt. Auf zur
Bushaltestelle...Ticket kostet 8 Pesos :) Da geht sich sogar noch 20 Minuten Internet und a Wasser aus...Luxus! :) Angekommen in Santa Clara werde ich mal wieder erwartet - 'Markaus-naja, bin wahrscheinlich ich gemeint...' ;) Jeder hat halt irgendeinen Bruder, Schwester, Freund oder Cousin fünften Grades überall auf der Insel und die werden natürlich gleich vor der Ankunft informiert, dass eine Geldbörse im Anmarsch ist...;) Ich bin froh, passt super. Ich gehe glücklich schlafen, habe mein Ziel für Kuba erfüllt. Habe den Abend mit einem 68-jährigen Kriegsveteran bei kubanischem Rum - pur natürlich - verbracht. Er hat mir ausführlich von "seiner" Revolution erzählt, von seinen Kriegserlebnissen, Fidel, Che und Kuba heute. Meine Systemkritik nimmt er recht gelassen hin. Er gibt zu, dass Kuba große Probleme hat, die vor allem die Jugend ernüchtern. Vor allem die verfehlte Geldpolitik und die schlechte
Wirtschaftslage in Kuba prangert er selber an. Aber Raul und Fidel Castro werden das schon hinkriegen! Fidel ist nämlich - auch wenn er körperlich krank ist - noch total hell im Kopf und Raul ein sehr starker Mann. Genauso wie Hugo Chavez! 'Naja, wenn er meint...ich glaub's ned...' Was mich fasziniert, ist, dass dieser Brainwash mit Hugo Chavez wirklich zu funktionieren scheint. Fidel Castro sieht man nur mehr ganz ganz selten im Fernsehen. Wer weiß, vielleicht ist er ja auch schon gestorben! Dafür Hugo Chavez überall. "Las noticias de Cuba y todo el mundo" meint er. Ich seh nur Kuba und Venezuela. Und wenn dann doch mal was von einem anderen Land gezeigt wird, dann ist entweder ein Unglück passiert oder es kann irgendwas angeprangert werden. Echt toll, das Ganze mal zu erleben, aber mir geht der Kommunismus mittlerweile echt schon am Wecker. Wobei: "Kommunismus" wird man hier nirgends lesen oder hören --> Sozialismus und Solidarität!!! Alles ist staatlich gelenkt, von der restlichen Welt kriegt man so gut wie nix mit. Als Tourist wird man so gut als möglich von der einheimischen Bevölkerung abgeschirmt und den Kontrollwahn kriegt man überall mit. Alles muss aufgeschrieben werden, könnte ja wer kontrollieren kommen. Wurscht ob im Casa oder auf der Tankstelle. Und nehmen muss man sowieso, was man kriegen kann. Hab im Traum ned daran gedacht, in den Supermarkt zu gehen und kein Obst, kein Gemüse, kein Brot, keinen Reis undundund zu bekommen. Die meisten Kubaner können sich deren Produkte eh nicht leisten. Die kriegen ihre staatlich festgelegten Rationen vom Notwendigsten gratis zur Verfügung gestellt und ein
bisschen Taschengeld als Lohn für ihre Arbeit - in Moneda National natürlich, ned viel wert. Der Revolutions-Opa gibt selber zu,
dass das zum Leben ned ausreicht. Aber dafür ist Kuba trotz seiner geringen Größe ein wahnsinnig starkes Land. Und Ärzte haben sie wahnsinnig tolle, die arbeiten nämlich in 98 Ländern dieser Erde! Das hat er wahrscheinlich den unabhängigen Nachrichten von Kuba und der ganzen Welt entnommen. Und nicht nur USA, auch die EU ist gegen Kuba. Alle sind gegen Kuba, obwohl Kuba gegen niemanden ist. Dass ich das nicht so sehe, nimmt er halt mal zur Kenntnis. Davon ist in den Nachrichten wohl nix vorgekommen. Er erklärt mir auch noch, was er sich grade anschaut. Eine Serie über die Revolution. Es wird grade wahnsinnig spannend gezeigt, wie einige Gegenrevolutionäre dem Tribunal vorgeführt werden. Eigentlich sollten die meisten hingerichtet werden, aber die Führung ist halt wahnsinnig gnädig und toll und sowieso und überhaupt und sie bekommen nur Freiheitsentzug zwischen 20 und 30 Jahren! Echt genial, das Ganze mal erlebt zu haben. Ich freue mich auf Mexiko...:)

10.04.2010
Auf geht's wieder zum Strand. Alleine, die Mädels sind weitergereist. Da heute keine Kärntnerin neben mir sitzt und auch sonst nix Großartiges passiert, hab ich viel Zeit zum Lernen. Aja, etwas Großartiges ist doch passiert: Hab mir an der Strandbar "El Clasico" angeschaut...schön langsam wird's echt fad, Barca-Matches anzuschauen, gewinnen ja sowieso...;) Messi und Xavi lassen die Madrilenen - vor allem Christiano Ronaldo - verdammt alt aussehen...:) Da war halt das Bayern-Match gegen ManU schon geil, so mitgezittert hab ich schon lange nimmer...:) Abendessen, lernen.

09.04.2010
Heute geht's auf zum Strand. Um 11 geht der Touri-Bus Richtung Strand. Als ich schon drinnensitze heißt's auf einmal: "Solo cinco personas mas!" Wir - ich und das Mädel neben mir - lachen. "De donde eres?" "Austria" "Von wo genau?" ;) Karina, a Kärntnerin. Wir unterhalten uns die ganze Zeit im Bus - auf Deutsch. Am Strand ist es dann ein Mix aus Deutsch und - soweit möglich - Spanisch, da ihre Freundin nur Spanisch spricht. Wir nehmen das Angebot an, für je 10 Pesos mit dem Katamaran rauszufahren zum Schnorcheln. Das Geld ist es allemal wert, allein schon die Fahrt circa 2 Kilometer raus aufs Meer. Aber die Unterwasserwelt beeindruckt mich ehrlich gesagt weniger. Eh schön, keine Frage. Aber da hab ich schon ganz andere Sachen gesehen... Restlicher Nachmittag: Strand, Sonne, Bier, quatschen. Nach dem Abendessen treffen wir uns um 9 wieder zum Fortgehen, Karina gibt mir eine Adresse einer netten Famile in Antigua/Guatemala. Ist ja nimmer weit bis dahin... Aber erstmal gehts auf zum Casa de la Musica. Geile Livebands - Salsa natürlich - und manche Tanzpaare schwingen auf dem Parkett dass mir beim Zuschauen schwindlig wird. Ja, Tanzen möcht i auch noch lernen, aber zuerst steht mal Spanisch auf dem Programm. Nervt mich mal wieder an dem Abend, dass ich noch nicht gscheit Spanisch reden kann :( Um halb 1 gehen wir in die Disco Ayala. Die Disco ist einfach in eine Höhle reingebaut, schaut echt geil aus. Gespielt wird hauptsächlich Reggaeton. Taugt ma, um halb 3 ist dann aber doch Schluss...

08.04.2010
Um kurz vor 8 mache ich mich auf den Weg Richtung Bus, um 3 Nachmittag bin ich auch wirklich dort. Touristenmäßig steht
die Großmama mit einem Schildchen "Markus Austria" vorm Bus. Jene Touristen, die noch keine Reservierung in einem Casa haben, können sich vor lauter "Angeboten" kaum erwehren. Habe im Bus Jungkwan wieder getroffen :) Er hat zwar eine Reservierung, aber schaut sich mein Casa mal an. Leider bleibt er doch nicht. Nicht dass ich ihn brauche, aber billiger wärs...;)
Ich schaue mir Trinidad mal an, kaufe mir neue - alt ausschauende ;) - Flip Flops und bin pünktlich zum Abendessen um 8
wieder im Casa. Das ganze ist für mich so eine Art Feuertaufe, im Casa muss ich nämlich ohne Wenn und Aber Spanisch reden.
Taugt ma, am Weg zur Unterkunft hab ich mich die ganze Zeit mit der lieben Großmutter unterhalten. Aber da ich noch weit
von meinem Ziel entfernt bin, wird am Abend gelernt.

07.04.2010
So ein Tag, soooooo wunderschön wie heute!!!! :)))))) Bayern haut Manchester aus der Champions League. Und das nachdem sich Manchester nach 3:0 - Führung schon im Semifinale gewähnt hat...da werden doch Erinnerungen wach...;)
Verdient war's allemal, ManU hat den Ball in der zweiten Halbzeit nur mehr von der Ferne gesehen - 61% Ballbesitz
für Bayern im gesamten Match. Auch wenn ich zugeben muss, dass Ribery fürs Fordern von Rot gelb sehen muss und das
Gelb-Foul von Badstuber für mich eine rein rote Karte war. Das Traum-Finale Barca-Bayern rückt immer näher...:))))
Und ja, morgen gehts ab nach Trinidad. Na, ned auf die Insel, auf Kuba gibt's das auch....;)

06.04.2010
Wieder lange geschlafen - bis halb 10 - aber gleich mit einem ganz anderen Gefühl aufgestanden. Hab wieder Kraft in meinem
Körper :) Nach dem Frühstück wird gelernt bis mich Ania zu sich ruft. Ich soll für einen Neuankömmling - an Deitschn - übersetzen ;) So ändern sich die Zeiten, am Anfang hab ich kein Wort verstanden von dem was die da gefaselt haben und
jetzt werd ich schon als Übersetzer herbeigerufen. Wobei es noch sehr davon abhängt, mit wem ich rede. Bei der Haushälterin tu ich mir verdammt schwer auch nur irgendwas zu verstehen. Ania bietet mir plötzlich an, das Internet bis 15:00 Uhr nutzen zu können...auch wenn's verdammt langsam ist, in 2,5 Stunden bringt man schon einiges weiter...bis auf Homepage updaten, das überfordert dann doch die Möglichkeiten von PC und Modem. Danach geht's auf zum Hotel Nacional - die glauben mittlerweile wahrscheinlich wirklich dass ich ein Gast von ihnen bin - zum Fussball schauen. Barca - Arsenal 4:1. 4 Tore von Messi. Bin natürlich mit meinem Barca-Dress vor Ort und juble umso mehr inmitten der ganzen Engländer :) Am Abend lerne ich noch ein bisschen und fange an, mein Tagebuch wieder mal upzudaten. 5 Minuten, dann schaue ich doch "kurz" ins Wohnzimmer. 3 Gläschen Rum und ein Bier später sitze ich um halb 2 wieder bei meinem Tagebuch. Interessant: Habe ca 2 Stunden mit einem Deutschen verbracht und wir haben uns ausschließlich auf Englisch unterhalten. Ein paar Tage fehlen noch im Tagebuch bzw warten darauf, mit Subjekt, Verb und was sonst noch fehlt versehen zu werden. Auf geht's...bei Agua Natural, will ja morgen wieder fit sein! (ok, i hab nix mehr und einkaufen freuts mi jetzt nimmer...;) Mein eigenes handgeschriebenes Wörterbuch hab ich in den letzten Tagen angefertigt. Es hat 3 Spalten - Englisch, Spanisch, Deutsch - und mittlerweile knapp 1000 Einträge, also 3000 Wörter. Brauch ich nur mehr alle lernen...;) Die Mädels sind grad zurückgekommen und ich denke mir: "OK, sie ist ein bisschen übergewichtig, aber wie kann man mit dem Gewicht nur mit jedem Schritt ein mittleres Erdbeben auslösen!?!? Wenn die nackt vor mir stehen würde, würde ich entweder davonlaufen oder vom Balkon springen..." ;) (würde, würde...eigentlich stände, würde...aber wer sagt das schon... www.spanisch_lehrbuch.de/spanisch_lb.pdf kann ich nur empfehlen zum spanisch lernen, das geht mit solchen konstruktionen des deutschen recht unterhaltsam um...;) Ok, ich bin oberflächlich, ich bin ein Mann, aber was mir auffällt
bis jetzt: Ich kann mich auf meine Intuition recht gut verlassen. Zum Beispiel hier auf Kuba ist meine Hauptaufgabe, Spanisch zu lernen. Und wenn ich Zeit mit anderen verbringe, dann nicht weil mir fad ist sondern meist weil es mir diese Leute wert sind. Dh auch dass ich bei gewissen Personen abblocke und fast gar nix rede, mit anderen hingegen wieder einige Stunden verbringe. Und bis jetzt bin ich mit meiner Einschätzung noch nie falsch gelegen... Und um es einfach mal so niederzuschreiben: Ich bin echt froh, alleine zu reisen! 3:30 Uhr - bin gespannt ob ich es schaffe, um 8:30 aufzustehen...

05.04.2010
Hab mir nichts spezielles vorgenommen für diesen Tag außer Lernen und das ist auch gut so. Absolut keine Kraft im
Körper, dauermüde und trotz vorhandener Motivation zum Lernen einfach nicht fähig dazu. Um 15:00 Uhr gehe ich doch
mal raus um vielleicht mal was zu essen an diesem Tag - Früchte, Früchte und nochmal Früchte.

04.04.2010
Ausflug mit Jangwun (schreibt man sicher ned so) und Karima steht am Programm. Habana Vieja mit Besuch von
Capitolio und Museo de la Revolucion. Jangwun ist aus Südkorea und dürfte eigentlich nicht nach Kuba reisen, weil Nordkorea und Kuba gut befreundete Nationen sind, was man von Nord- und Südkorea nicht gerade behaupten kann. Da Kuba aber keinen Stempel in den Reisepass setzt ist ihm das schlichtweg wurscht... Als wir um 8 zurückkommen bin ich echt müde, lerne noch ein bisschen, tratsche mit Karima und gehe schlafen.

03.04.2010
Ich sitze mit meinem Buch und Diccionario beim Frühstück, will ja schließlich gut vorbereitet sein für den letzten Tag. Bin echt gut drauf, letzter Tag in der Schule verläuft super. Pilar meint, dass sie erstens noch nie einen Schüler hatte der dermaßen viel mitgeschrieben hat und zweitens in 2 Wochen noch nie so viel Stoff durchgemacht hat...:)))) Mein Manko ist halt, dass ich noch zu wenig rede weil ich mir damit noch recht schwer tue...weiß ich das richtige Vokabel...welche Zeit ist anzuwenden...wie muss ich konjugieren?!?!? Poco a poco wird's besser aber noch viel viel zu tun..."Druck" hab' ich jetzt keinen mehr dass ich Hausübungen usw machen muss aber Motivation ist genug vorhanden dieser Sprache Herr zu werden. Pilar bietet mir an, für 3 CUC die Stunde (und 5 CUC für 2 Stunden = 4 Euro) weiteren Unterricht zu bekommen (illegal natürlich). Nehme dankend an, für 14. und 16. April nehme ich nochmals jeweils 3 Stunden in Anspruch. Am Nachmittag falle ich ins Bett und nach 2 Stunden rolle ich mehr aus dem Bett als ich aufstehe. Waren doch 2 ziemlich anstrengende Wochen. War nur ein einziges Mal in der Nacht unterwegs, habe jedoch echt schöne und unterhaltsame Stunden im Casa verbracht mit nicht zu wenig Rum. War echt eine tolle Mischung. Habe vor allem
tolle Leute kennengelernt mit denen ich in Kontakt bleiben werde. Habe verdammt viele Stunden Spanisch gelernt, mich im Casa
mit Alex und Ania im Spanischen probiert und viele Abende bei Rum im Englischen verbracht. Bekomme mittlerweile immer mehr Komplimente, dass mein Englisch verdammt gut ist. Der große Unterschied ist mittlerweile, dass ich nicht mehr versuche zu übersetzen wie ich es am Anfang gemacht habe und somit gleich oftmals den Zeitpunkt versäumt habe, bei einem Thema einzuhaken. Ich rede einfach drauf los. Ich habe noch nicht alle Vokabeln beinander die ich gern haben würde aber ich kann alles sagen was ich will - nach meinem Gefühl zu 95% richtig. Sitze zum ersten Mal seit langem bei meinem Tagebuch und formuliere Sätze aus, in letzter Zeit habe ich entweder stichwortartig oder gar nicht niedergeschrieben was so passiert ist. Sitze bei Rum und Bier um 2 Uhr Früh nach getanem Spanisch-Vergnügen beim Laptop. Habe auch nachgedacht, wie ich die restliche Zeit auf Kuba verbringen werde. Ich bin ein ganzes Monat auf Kuba, jedoch habe ich echt Probleme, meine Pläne unterzubringen. Die Fotos von Vinales haben mich echt fasziniert, mal schauen ob sich das noch ausgeht. Werde morgen auf jeden Fall den Sprachkurs für den 14. nach hinten verschieben wenn möglich. Möchte auf jeden Fall die nächsten paar Tage nutzen, um alles zu wiederholen, mein eigenes Wörterbuch anzufertigen und einfach das Gelernte in meinem Hirn festzusetzen. Habe ja 580 geniale Seiten, von denen noch verdammt viele unexplored sind. Hab mich heute wieder lange mit Karima unterhalten. Sie redet einfach ein geniales Englisch und - wie soll ich sagen, klingt blöd, aber - die ist in vielerlei Hinsicht so wie ich und einfach eine erfrischende Persönlichkeit! Der einzige wirkliche Unterschied - neben der Tatsache, dass sie eine Frau ist - ist, dass sie aufgrund ihres Glaubens mit einem Schleier herumläuft. Und ja, am Abend war ich bei der Meisterfeier von Industriales - mit geschätzten 25.000 anderen. Was mir so taugt in Kuba ist, dass die Leute bei Musik einfach in Ekstase verfallen. Alle tanzen, singen mit, die Stimmung ist einfach super. Hierbei fällt mir ein großer Unterschied zu Jamaica auf. Dort sind die Leute eher in sich gekehrt und die Mädels spielen eine untergeordnete Rolle. Die haben eine eher traditionelle Rolle - daheim bei Haus und Kind. Deren Durchschnittsgewicht ist auch das Doppelte wie auf Kuba. Auf Kuba wird wirklich Sex und Liebe gelebt. Hier wird mit kurzem Rock der Hintern beim Tanzen präsentiert und die Paare liefern sich fast einen Kusswettbewerb. Oftmals bin ich ein bisschen neidig, weil ich gerne wieder verliebt wäre, aber das würde derzeit eh nicht reinpassen. Mas tarde...;) Angebote hätte ich ja schon genug bekommen, aber jedes Mal ärgere ich mich wieder, dass ich noch nicht so gut Spanisch spreche wie ich es gerne würde. Also gehe ich lieber heim und vertiefe meine Spanisch-Kenntnisse... Am Abend widme ich mich wieder einer privaten Angelegenheit die mir Kopfzerbrechen bereitet. Ich bin normalerweise nie krank aber diese Nacht hab ich Kopfweh und Schnupfen. Viele Krankheiten sind eben nur eine Spiegelung von einem selbst und die Ursachen nicht außerhalb sondern in einem selbst zu suchen...in dem Wissen nehme ich so gut wie nie Medikamente aber in dieser Nacht bin ich echt froh um 4:00 Uhr Früh eine Kopfwehtablette einwerfen und schlafen zu können. Danke Cisi für die Apotheke und vor allem die Beschriftung - hätte sonst keine Ahnung! ;)

02.04.2010
Stehe um halb 9 auf und lerne nach dem Frühstück - wobei das lange dauert, tratsche verdammt lange mit Karima -
bis um 2, danach gehts zur Schule. Gabriel hat uns heute verlassen, echt cooler Typ. Bin mir ziemlich sicher, dass ich ihn wieder sehen werde. Nach Rio möche ich sowieso in absehbarer Zeit, schau mer mal...;) Heimkommen, weiterlernen, Rum trinken con mi amgio de espanol - bin erstmals im Casa gezwungen rein Spanisch zu reden - aber hab's ja selber herausgefordert indem ich ihn eingeladen habe. Er ist Barca-Fan und ich hab' an dem Tag grade mein Barca-Trikot an...Thema ist nach gestrigem Champions-League-Match aufgelegt...;) Weiterlernen bis um 1 und schlafen gehen...Aja, dazwischen schlendere ich mal fast 2 Stunden durch Habana Vieja - privates Thema beschäftigt mich grade mehr als ich mir gedacht habe...und ich will wissen warum... Aja, PIN-Code und Visa-Karte arbeiten zusammen...kriege wieder Kohle vom Bankomaten! :)

01.04.2010
Aufstehen, Sprachschule und dann ab zum Malecon. Mit Stöpseln im Ohr lege ich mich auf die Mauer und genieße die Sonne.
Einziges Manko: Als ich die Augen öffne, sind meine Flip-Flops nicht mehr da!!! Ein Schlapfen ist die 2 Meter zum Meer runtergefallen auf die Steine. 'Wurscht, kann heute eh nicht von den Wellen erwischt werden, hole ich später'... anderen Schlapfen neben mich hingelegt und bei Musik und geschlossenen Augen die Sonne genossen - weg waren sie... Hat mich mal wieder wachgerüttelt...selber Schuld...man muss einfach auf Alles immer und überall aufpassen. Meine wichtigen Sachen waren eh nicht greifbar am Körper bzw im Rucksack verstaut und mein Rucksack ist erstens mit einem Schloss versperrt und zweitens wenn nicht am Rücken dann immer an den Körper gekettet. Naja, Tommy Hilfiger Chanclas sind ja auch wirklich nicht Backpacker-Style...;) Schaue mir im Hotel Nacional das Match Arsenal-Barca und Zusammenfassungen der anderen Matches an und mache nebenbei meine Hausübungen. Habe verdammt viele Hausübungen zu machen aber verschiebe einiges auf den morgigen Tag - Schule erst ab 2 - da die Runde im Casa grad super ist und das Finale Industriales - Santa Clara im Fernsehen läuft. Um kurz nach 20:00 Uhr fängt das Match an und nach Verlängerung im 10. Inning ist das Match um kurz nach 2:00 Uhr früh!!!!!! doch endlich aus. Industriales ist Champion, die Jubelgesänge lassen es auch den schlafen wollenden vermuten...

30.03.2010
Dürfte nichts Aufregendes passiert sein, nichts an was ich mich grad erinnern würde...;)
Aber was ich an dieser Stelle mal platzieren kann: Ich glaube, verdammt viele Leute kennen mich mittlerweile hier in
Havana. Zum Teil liegt das sicher an meiner Standard-Kleidung (weiße Blümchen-Hose und weißes Beachvolleyball-Shirt) und
meiner blonden Mähne, die hier viele zu faszinieren scheint. Noch aufsehenerregender ist jedoch wahrscheinllich, dass ich
sehr gerne als Ausgleich zum Lernen durch die Stadt oder das Meer entlang schlendere mit den Stöpseln im Ohr.
Dabei singe ich entweder mit, spiele Luft-Schlagzeug, summe, springe, tanze oder alles gleichzeitig...
die Resonanz der Leute ist recht unterschiedlich, mir gehts super dabei! :)

29.03.2010
Erscheine recht müde und unmotiviert zur Sprachschule. Bin an dem Tag nicht der einzige Schüler, Toni der Consultante ist
auch noch vor Ort. Er kommt aus Norwegen, ist 50 Jahre alt und ein Consultant par excellance (schau jetzt sicher ned nach wie man das schreibt ;) Er hat ungefähr genauso viel Ahnung von Spanisch wie ich, dafür kann er es überhaupt nicht ertragen wenn sie ihm etwas näher erklären will wenn er glaubt es eh schon verstanden zu haben, mitschreiben braucht er anscheinend nichts und er lacht bei Schmähs von ihr bei denen ich kein einziges wort verstanden habe...Consultant-Style halt. Selbst wenn man nichts weiß so tun als ob. Hab ich selbst miterlebt. Am Anfang hatte ich echt Probleme damit, ein wissentlich schlechtes Produkt dem Kunden gut zu verkaufen - weil der muss ja damit arbeiten und kommt irgendwann drauf dass das nicht funktioniert. Aber mit der Zeit bekommt man Routine...;) Auf jeden Fall nicht das, was ich später wieder machen will... Zumindest ist er am richtigen Tag erschienen, volles Programm mit Pilar alleine wäre an dem Tag eh hart gewesen. Werde den Herrn Consultant wohl leider nie mehr wieder sehen, er will Solo-Unterricht...;) Bin total wach als ich heimkomme. Quatsche mit meinem japanischen Freund (wieder eine Adresse mehr in Japan), Spanisch-Lehrbuch downgeloadet und 40 Gigabyte an neuer Musik von Anias PC kopiert. Gelernt bis halb 2 in der Nacht und dafür, dass ich verdammt müde in den Tag gestartet bin, echt ein genialer und erfolgreicher Tag! :)

28.03.2010
Gestern Abend haben wir noch entschieden, heute nach Varadero aufzubrechen, einem DER Strände auf Kuba. Eigentlich wollten Pilar und ich nach Playa del Este - näher bei Havana - aber Antonia hat uns versprochen, dass sie es in weniger als 2 Stunden nach Varadero schafft. Soviel zur Vorgeschichte. Irgendwie hab ich gespürt, dass dieser Ausflug etwas Besonderes werden würde und habe von Anfang an mitgeschrieben in meinem "Schulheft". Ich beschreibe einfach mal die Hinfahrt: Aufgestanden um halb 8,
um 8 werde ich ja abgeholt. Zu meiner Überraschung werde ich früher als erwartet abgeholt - um 8:20 Uhr. Aufgefahren auf
die Autobahn und dann gibt es 2 Möglichkeiten - gradeaus oder links abbiegen. Wir fahren gradeaus...'Wenn sie meint,
ich wär' abgebogen...' Plötzlich kommt uns eine Kappe entgegen. Nicht vom Reifen, sondern vom Kopf des Fahrers vor uns.
Er hat wohl den Gegenwind unterschätzt, den man auf der Autobahn ohne Front-, Heck-, Irgendeine-Scheibe hat! 15 Minuten später: "Aeropuerto Jose Marti! Vamos al aeropuerto Jose Marti! Nooooo!!!" Wir sind in die falsche Richtung gefahren, welch' Überraschung... Was macht man in so einer Situation auf der Autobahn? Richtig, umdrehen! Und da es keine Absperrung, sondern nur einen Schotterstreifen in der Mitte gibt, wäre abfahren und wieder auffahren ja wirklich Zeitverschwendung... Dass die beiden keine Ahnung haben, wie wir nach Varadero kommen, ist mir mittlerweile eh klar. Aber dass sie fünf mal anhalten und nach dem Weg fragen müssen, um die richtige Autobahn zu finden, ist meines Erachtens sogar für eine Frau eine Kunst ;) Mir ist das egal. Stress hab' ich keinen, ich lerne auf der Rückbank Spanisch. Plötzlich Vollbremsung. Diskussion. Rückwärtsgang. Abfahrt genommen. Ja, wir sind noch immer auf der Autobahn. Die beiden sind glücklich, wir sind anscheinend auf dem richtigen Weg. Auf einmal beginnt es zu scheppern. Der Dichtungsgummi der Fahrertür hat sich gelöst und zeigt neben dem Fahrerfenster die Windrichtung an. Stehen geblieben, repariert, weitergefahren...hat natürlich nix geholfen. Mittlerweile könnte ich den Gummi schon bei meinem Fenster reinholen und einklemmen...;) Wir machen eine kurze Pause und als wir wiederkommen, wartet ein Typ schon auf uns. Er hat das Gummi-Problem behoben und will dafür natürlich Geld sehen. Antonia freut sich und gibt ihm Geld. Was kommt, ist fast schon fad zu erzählen. Ein paar Minuten Fahrt und der Gummi hat sich wieder gelöst! Stehengeblieben, runtergerissen, in den Kofferraum gepackt, weitergefahren! :)  Aja, vor dem Weiterfahren sind wir draufgekommen, dass der Kofferraum die ganze Fahrt offen war. Da es sowieso überall zieht und verdammt laut ist in dem Luxusschlitten ist mir das nicht mal aufgefallen und hat somit auch keinen gestört...Sachen sind ja noch alle da! Irgendwann erreichen wir dann wirklich Varadero...juhuuu! Abgefahren von der Autobahn und rein in die Stadt. Da geht's natürlich nicht mehr nur gradeaus. Da gibt's auch so komische Sachen wie einen Kreisverkehr. Ich weiss, dass manche Menschen ihre liebe Not haben mit einem zweispurigen Kreisverkehr. Aber dass man überhaupt nur im Traum daran denken kann, in den Kreisverkehr einzufahren und dann nach links abzubiegen und somit frontal zum Gegenverkehr zu fahren - vor allem dann wenn man geradeaus weiterfahren will - hätte ich echt nicht geglaubt, aber wundern tut mich eh nix mehr... Angekommen an der Strandpromenade haben die beiden natürlich keine Ahnung, wo man ohne Besitzer eines Hotelzimmerschlüssels offiziell an den Strand gelangen kann. Ergo: "Einfahrt verboten" - Schild ignoriert, bis auf 10 Meter - soweit es halt ging - an die Sonnenschirme rangefahren, Auto abgestellt, ausgestiegen.
Die anwesenden Touristen können es anscheinend nicht so ganz glauben was sich da abspielt und ich denk' mir: 'Wenn ma das alles verfilmen würd würd das kein Schwein glauben...' Reingesprungen (nach weniger als 2 Stunden natürlich ;), Bier gekauft, im Meer getrunken, an den Strand gelegt dass die Füße grad noch von den Wellen erwischt werden, geschlafen...:)

27.03.2010
Als ich in der Früh aufstehe und frühstücke ist noch alles perfekt. Als ich jedoch in die Hitze rausgehe und zu schwitzen
beginne wird mir schnell klar, dass sich mein Körper wegen der letzten Nacht doch ein bisschen beschwert und mir nicht
die gewohnte Power zur Verfügung stellt. Sorry, wird nie wieder vorkommen...:P Heute steht ein Ausflug mit meiner Professorin und einer Freundin von ihr am Programm. Echt genial, sehe echt viel (auch was ein Tourist normalerweise nicht sehen würde - Privatkonzert - mir wurde sogar ein Song gewidmet - irgendwas mit borracho...;) Auf jeden Fall genialer Tag, viel gesehen aber bin echt froh, um halb 11 am Abend aus dem Auto aussteigen und wieder Englisch reden zu können. Müüüde!

26.03.2010
Wie gehabt: Um halb 8 aufstehen, frühstücken, Sprachschule, Mittagessen, ausspannen bei Musik, Lernen,
für Abendessen einkaufen, Essen kochen...Nudeln mit Tomatensauce (und Pfeffer, Paprika, Knoblauch und Hot Sauce damit's nach was schmeckt), Tomaten, Paprika und Fisch reingeschnitten, Bier dazu, perfecto! Echt coole Runde im Wohnzimmer mit
Alessio, Gabriel und David. Wir beschließen, doch nicht mehr fortzugehen und stattdessen eine Flasche Rum
(Havana Club Anejo 7 Anos) zu kaufen...wir schauen nebenbei wieder mal das Baseball-Finalduell Industriales vs Santa Clara.

25.03.2010
Ausschlafen, frühstücken, lernen beim Meer, Abendessen, Hausübung, englischen Film mit spanischen Subtitles anschauen,
schlafen.

24.03.2010
Frühstück, Sprachschule und ab zum Hotel Nacional. Antwort habe ich noch keine erhalten von Cardcomplete, also schicke ich gleich noch ein Fax mit Verweis aufs Mail hinterher. "PIN vergessen" existiert zwar nicht als Auswahlmöglichkeit, aber ich kritzle noch ein paar Sachen dazu. Versenden des Fax kostet !!! 7 Euro !!! Somit könnte ein kubanischer Doktor mit durchschnittlichem Gehalt 3 Fax (Faxes, Faces,...?) pro Monat verschicken! Morgen habe ich frei, dafür samstags "Ausflug" mit meiner Sprachlehrerin. Ergo: Nachtleben von Havana ist angesagt! Zu dritt starten wir mit dem Ziel, Live-Musik zu finden. Der dritte Club ist ein voller Erfolg, Latin-Jazz! Zu siebt - jeder mit einem anderen Instrument - zelebrieren sie und wir genießen bei Mojitos. Mit einem Musiker von ihnen geht's noch ab zur Gute-Nacht-Pizza und als ich vorm schlafen gehen auf die Uhr schaue bin ich froh, dass ich keine
Sprachschule habe in ein paar Stunden...

23.03.2010
Frühstück, Sprachschule, Lernen, Konzert Malecon, Homework, hoffentlich ein letztes Mal zuviel bezahlt, schlafen.

22.03.2010
Nach dem Frühstück geht's auf zur Bank. Mit Visa Geld abheben? Nur beim Bankomat! Was ich aber auf meiner ganzen
Reise schon berücksichtigt habe: Ja nicht abwimmeln lassen! Im Hotel Nacional de Cuba bekomme ich Bargeld!
Wenn auch zu unverschämten Konditionen: 12% Spesen! Naja, wenigstens mal Bargeld vorhanden! Werde an Alternative 3
auch arbeiten, zuerst geht's aber mal ab zur Sprachschule. Ein verdammt hübsches Mädel und meine Lehrerin warten schon
auf mich, das Mädel verschwindet leider gleich wieder (als sie mich sieht...!?!?!? ;) La profesora habla Frances y Espanol, no Ingles. Lehrerin ist echt super und ich habe Single-Unterricht obwohl ich den billigeren Gruppenunterricht gebucht habe :) Restlichen Tag: Lernen, Cardcomplete mal kontaktieren, lernen, schlafen!

21.03.2010
Lange geschlafen und dann mal über meine Träume nachgedacht. Die Mädels in Havana dürften mich echt beeindruckt haben *gg* Interessant nur, welche Mädels wie in dem Traum vorgekommen sind (vabk). Und wer war eigentlich die eine...naja, egal...
vielleicht lerne ich sie ja erst kennen...;) Frühstück dauert mal bis Mittag - coole Runde beim Frühstückstisch.
Musik hören und dann geht's ab zum Meer mit Laptop und Headset im Gepäck. Insgesamt lerne ich 3 Stunden Spanisch.
Zwischenzeitlich kommen ein paar Leute vorbei und schauen mir ganz interessiert beim Lernen zu...vor allem die
Spracherkennung beeindruckt sie... Am Abend schaue ich mir mal an, wo ich am nächsten Tag zur Sprachschule erscheinen soll.
Gefunden! Und plötzlich fängt es an zu regnen, nein, zu schütten. Da ich den Laptop im Rücksack habe bleibt mir nix anderes
übrig als zu warten. Eine Stunde lang! Habe mir in der Zeit den Platz glaub ich ganz gut einprägen können...;)
Am Abend darf ich noch kurz an den PC zum Inet surfen. Dass überhaupt Inet vorhanden ist ist schon eine Seltenheit.
Bez Geschwindigkeit: Das gute alte Modem seinerzeit bei uns war mit Lichtgeschwindigkeit unterwegs!
Schaffe es dann doch, die 80 Euro Anzahlung für die Sprachschule zu überweisen. Gute Nacht! Bin gespannt...;)

20.03.2010
Angekommen auf Kuba bin ich erstmal fasziniert. Rückflugticket, mindestens 3 Tage Reservierung in einer staatlich anerkannten
Unterkunft braucht man laut offizieller Auskunft, blabla..."Welcome!" Dann wird mir aber schnell bewusst, dass ich mich genau überhaupt nicht mit Kuba auseinandergesetzt habe. 2 Währungen gibt's, das weiß ich. Aber Wechselkurse? Keine Ahnung! Geld kann ich keines abheben am Bankomat, er nimmt meine Karte nicht. 100 Euro hab ich noch eingesteckt, die werden mal gewechselt. Wie ich zur Unterkunft komme habe ich mir im Vorhinein natürlich genau angeschaut...weiß nicht mal wo die ist...Taxi! Der zockt mich natürlich gleich mal mit den Wechselkursen ab, wie ich nachher draufkomme. Außerdem werde ich am Abend im Guesthouse ausgelacht - es ist doch nicht mehr 18:00 Uhr, es ist schon 19:00 Uhr...;) Verstehen tu ich's nicht, bin ja westlicher als in Jamaika, aber gut... Ich schaue mir mal Havana an, schlendere durch die Straßen und habe ein gutes Gefühl. Vor allem die Mädels - echt hübsche Hasen und was mir taugt: Wenn ich ihnen in die Augen schaue und sich die Blicke treffen, bleibt der Blickkontakt bestehen bis wir aneinander vorübergegangen sind. Wenn ich jetzt auch noch Spanisch könnt...
Bankomat finde ich keinen in der ganzen Stadt - Alex gibt mir im Guesthouse einen Tipp...nimmt meine Karte wieder nicht.
Kein einziger in der ganzen langen Straße nimmt meine Karte - klar, ist ja auch nirgends ein "Cirrus"-Zeichen drauf.
Visa würde funktionieren...habe ich auch, aber den Code habe ich nie gebraucht und vergessen...;) Was macht man in so einer Situation? Genau: An den Strand gehen, genießen und singen: "Baby, don't worry about a thing. Cause every little thing is gonna be alright!" Jah, Man! ;) Alternative 1: Pin von Visa anfordern. Alternative 2: Maestro-Karte von daheim nach Kuba schicken lassen.
Alternative 3 werde ich zuerst ausprobieren: Mit Visa am Bankschalter abheben - Gebühren von 12,5% geistern im Raum herum -
naja, am Montag werde ich klüger sein...